Meetings in geheimen, abhörsicheren Konferenzräumen?

Die Twitter-Files 8: Enge Kooperation zwischen Twitter und Pentagon

Wie Twitter im Geheimen die psychologische Operation einer verdeckten Online-Kampagne des Pentagon unterstützte.

In der Nacht zum 21. Dezember hat Elon Musk das 8. Kapitel der „Twitter-Files“ veröffentlichen lassen. Verantwortlich für diese neue Enthüllung von internen Dokumenten zeichnete dieses Mal der investigative Journalist Lee Fang aus San Francisco. Im Zentrum des 21teiligen Threads steht die enge Zusammenarbeit von Twitter und dem Pentagon, insbesondere in den Jahren 2017 bis 2020. Der Titel dieser Veröffentlichung lautet dementsprechend: „Wie Twitter im Geheimen die psychologische Operation einer verdeckten Online-Kampagne des Pentagon unterstützte“.

„Über Jahre hinweg hat Twitter behauptet“, erläutert Fang unter Punkt 2, „dass man konzertierte Anstrengungen unternimmt, um von der Regierung organisierte Plattform-Manipulationen aufzuspüren und zu verhindern“.

Doch wie sich jetzt herausstellt, sah es hinter den Kulissen ganz anders aus. Wie Fang unter Punkt 3 aufzeigt, gewährte Twitter insbesondere dem US-Militär einen speziellen Schutz für dessen psychologische Operationen zur Einflussnahme auf das weltweite Stimmungsbild. Obwohl Twitters Führungsetage wusste, dass das Pentagon dabei mit verdeckten und teilweise KI-gestützten Identitäten arbeitete, blieben diese circa zwei Jahre mehrheitlich unbehelligt.

Und man ging noch einen Schritt weiter.

Wann immer das Pentagon oder auch das CENTCOM, eines der 11 Führungskommandos der US-amerikanischen Streitkräfte, eine entsprechende Anfrage stellten, wurden die vom Militär benannten Accounts durch Twitter auf eine sogenannte „Weiße Liste“ gesetzt. Was dies bedeutete, erklärt Fang unter Punkt 5:

„Am selben Tag, als CENTCOM die Liste übersandte, nutzten Mitarbeiter bei Twitter ein Werkzeug, um diese mit dem Kennzeichen einer speziellen ‚Weißen Liste‘ zu versehen, welches den Accounts im Grunde einen verifizierten Status verlieh, ohne den blauen Haken zu verwenden, was bedeutete, dass sie von Spam/Missbrauchs-Kennzeichnungen ausgenommen wurden sowie bei Hashtags sichtbarer/wahrscheinlicher zum Trend werden konnten.“

Das Ziel dahinter war, diese Accounts mit allen Mitteln zu unterstützen, die Sonderbehandlung jedoch zu verschleiern, um sie so normal wie möglich wirken zu lassen. Immerhin bestand ihre Aufgabe in der Verbreitung von US-Propaganda unter dem Deckmantel vermeintlicher Stimmen aus dem „gewöhnlichen Volk“. Zu den Themen, die vor allem in arabischer und russischer Sprache im Netz platziert wurden, gehörten beispielsweise die Behauptung „US-Drohnen-Einsätze treffen ausschließlich Terroristen“ oder auch Botschaften wie jene unter Punkt 15 dokumentiert, der Iran würde „die Wassersicherheit des Irak bedrohen und … das Land mit Crystal Meth fluten.“

Die Existenz des geheimen Propaganda-Netzwerkes, welches sich laut einer Untersuchung der Stanford University nachgewiesenermaßen auch bei Facebook, Telegram und in anderen Sozialen Medien finden lässt, war den Führungskräften und Anwälten bei Twitter bekannt, wie Fang unter Punkt 11 bemerkt. Nichtsdestotrotz „assistierte [Twitter] dem CENTCOM-Netzwerk aktiv spätestens seit dem Jahr 2017 und bis mindestens 2020, während man wusste, dass es sich um verdeckte/designte Accounts handelte, mit denen die Debatte manipuliert wurde, was eine Verletzung der Richtlinien und Versprechen seitens Twitter darstellte“, schreibt Fang unter Punkt 18.

mehr https://www.alexander-wallasch.de/gastbeitraege/die-twitter-files-8-enge-kooperation-zwischen-twitter-und-pentagon


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