Übersterblichkeit in Deutschland – auf Spurensuche in der Heatmap für 2022 (Teil III)

18. März 2023

von Ulf Lorré

In diesem Dreiteiler illustriert eine Heatmap das Sterbegeschehen in Deutschland. Sowohl allgemeine Gesetzmäßigkeiten, als auch zahlreiche Anomalien im Zeitraum 2021 – 2022 werden sichtbar.

In diesem dritten Teil untersuchen wir das Jahr 2022. Insgesamt hat es hinsichtlich der Übersterblichkeit 2021 deutlich übertroffen, was sich in der Heatmap als Häufung roter und oranger Farbschattierungen äußert.

Abb. 1: Heatmap des Risk Ratios (Sterbegeschehen 2021-2022), DE

Dabei hatte das Jahr recht unauffällig begonnen. Ab KW6 kamen die “Zweitbooster” ins Spiel. Im Vergleich zu den Impffrequenzen im Jahr 2021 war die Anzahl der Dosen diesmal weitaus geringer, aber wiederum waren hauptsächlich die alten Menschen an der Nadel, wo mögliche Risiken naturgemäß schwerer wiegen. Die Dosis-4-Zahlen erreichten in KW14 ein erstes Maximum.

Abb. 2: Impfverläufe nach Dosen. Quelle: Impfmonitoring des RKI.

Zeigen sich in der Heatmap diesbezügliche Verfärbungen? Die Antwort ist Ja.

Abb. 3: Cluster der “Zweitbooster”

Zugegeben, scheinbar sieht dieses Farbsignal nicht über die Maßen spektakulär aus. Allerdings sollten um diese Jahreszeit und erst recht nach der vorangegangenen Sterbewelle die Grünschattierungen klar überwiegen, und das ist eben nicht der Fall. Nicht zuletzt ist zu berücksichtigen, dass der Bemessungszeitraum 2021 – 2022 insgesamt übersterblich war, die Mitte der Farbskala also die durchschnittliche Übersterblichkeit dieses Zeitraums repräsentiert.

Im 2. Halbjahr 2022 scheint die Situation regelrecht zu kippen. Grüntöne treten nur noch vereinzelt, nirgends mehr in Clustern auf.

Abb. 4: Situation ab KW24 in 2022.

Im oberen Teil sind drei rote Wellen auszumachen. Die erste beinhaltet die in Teil I schon diskutierte Hitzewelle in KW29, aber sie zieht eine mehrwöchige Orange-Fahne hinter sich her. Man beachte in dem Zusammenhang Dosis 4, deren Verabreichungen zur Jahresmitte keineswegs auf Null zurückgingen. Eine zweite Welle mit Schwerpunkt um KW41 traf Menschen über 60. Auch hier ist ein Zusammenhang mit den Impfungen darstellbar. Den Impfkurven in Abb. 2 ist ein zeitliches Zusammentreffen der Signale von Dosis 4, 5 und 6 in den Spätsommer- und Herbstwochen zu entnehmen. Entsprechend deutlich steht diese Welle im Raum – keine andere Ursache vermag diesen altersmäßig und zeitlich klar abgegrenzten Cluster zu erklären.

Die dunkelroten Streifen am rechten Rand bilden den fatalen Schlusspunkt des Jahres 2022. Zwar sind sie mit Signalen der Impfkurven nicht mehr direkt in Verbindungen zu bringen, passen aber insofern ins Gesamtbild, als gesundheitliche Schäden auch auf längere Dauer bestehen und sich von Dosis zu Dosis aufaddieren können, was sich in Phasen mit hohem Aufkommen an akuten respiratorischen Erkrankungen am stärksten niederschlägt.

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